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#wearegerry

Angelika Schindler-Obenhaus und Anja Hecht-Meinhardt von Gerry Weber

Seit der Gründung im Jahr 1973 hat sich GERRY WEBER zu einem der be­­kann­tes­ten Modeunternehmen ent­wi­­ckelt.Gerry Weber ist eines der wenigen deutschen Fashion Unternehmen, die auch international vertreten sind. Der Konzern verfügt über Ver­triebss­truk­tu­ren in mehr als 60 Ländern. Das Unternehmen betreibt eigene Stores, hat Franchise Partner, ein großes Netzwerk von Wholesale Partnern und natürlich mehrere Onlineshops in diversen Sprachen.Also ein veritables Omnichannel Geschäftsmodell. Gerry Weber ist durch schwere Fahrwasser gegangen. Aber jetzt, nach überstandener Insolvenz, schaltet man einen Gang höher und eröffnet neue Läden mit und ohne Franchisepartner. Der neue Store in Münster ist ein Versuchslabor, in dem viele neue Ideen getestet werden. Im Schaufenster kann man durch QR Codes die dekorierte Ware direkt im Online Shop ansteuern und kaufen. Die Einrichtung, Beleuchtung und Fussboden sind hell und zurückhaltend und bringen die Ware in den Vordergrund. Umkleidekabinen kann man als Clubkunde reservieren und auch ausserhalb der Öffnungszeiten eine Fachberatung erhalten. Digitale Screens sollen die Kunden inspirieren. Es gibt keinen klassischen Kassentresen mehr. Stattdessen gibt einen Block in der Raummitte, an dem kassiert, kommuniziert und Service gelebt wird. Das funktioniert viel besser als ich dachte. Die Verknüpfung von Online und Offline ist ausbaufähig, aber work in progress. Die neue CEO Angelika Schindler Obenhaus hat mit ihrem Kollegen Florian Frank und den aufmerksamen Augen des Aufsichtsrates und Fashionexperten Alexander Gedat das Unternehmen auf links gedreht und mit dem #wearegerry die Mitarbeiter hinter sich gebracht. Die positive Haltung der Mitarbeiter ist an jeder Stelle spürbar und strahlt ab auf die Kunden, die mit großer Freude in den neuen Store gekommen sind. 91% Markenbekanntheit , gepaart mit neuer Produkthandschrift und gut ausgebildeten Mitarbeitern scheint Wirkung zu zeigen. Geschäftsführerin Anja Hecht-Meinhardt ist stolz, dass der Retail wieder schwarze Zahlen schreibt.
Aber natürlich ist es ein Kraftakt die Marke Gerry Weber behutsam zu verjüngen und zu modernisieren. Daran haben sich schon andere Unternehmen in vergleichbarer Situation die Finger verbrannt. Aber nach meinem Besuch und Interview gehe ich mit dem positiven Gefühl: die schaffen das!

Listentous